Vor ein paar Tagen habe ich beschlossen, soviele Krippen wie möglich auf unserem Südstadtkrippenweg abzuklappern. Die sind bei uns überall ausgestellt: nicht nur in den Kirchen, sondern auch in Cafes, Geschäften, sogar in Friseurläden. Also habe ich mir bei Köln Tourismus eine Broschüre besorgt und mich auf den Weg gemacht.

1. Eine Krippe des amerikanischen Künstlers Jim Shore, in Handarbeit erstellt. Er hat auch einen eigenen Onlineshop, leider sind die meisten Sachen dort für meinen Geschmack zu kitschig. Diese Krippe ist jedoch ganz süß.


Drei Weisen aus dem Morgenland, auch als die Heiligen Drei Könige bekannt.

2. Die Krippe des tschechischen Künstlers Jiří Knapovský.


Die Figürchen und die Bäume wurden auf Sperrholz geklebt und dann ausgesägt.




3. Diese Krippe aus Olivenholz hat der Pfarrer Klaus Martin Reichenbach in 1967 für seine Mutter gekauft, und zwar in Bethlehem. Sie war katholisch, sein Vater war jüdisch. Vor der Machtergreifung durch die Nazis besaß die Familie in Köln eine Hutfabrik und mehrere Geschafte. Ende der 30er floh sie nach Holland. Außer Klaus Martin gab es noch zwei Bruder in der Familie, auch sie sind Geistliche geworden.



4. Die Krippe des zeitgenössischen deutschen Künstlers  Willi Wienstroer.

5. Eine Krippe mit Figuren aus Blech und Bierkenholz stand ganz versteckt in einem Blumengeschäft.

6. Die Krippe auf dem Adventsmarkt am Chlodwigplatz.

Die Heiligen Drei Könige hasten schon mit den Gaben durch das mittelalterliche Stadttor.


Siehe da – an den Füßen von Maria sitzt eine Katze!

Der Hirt mit seinen Schäfchen

Es herrscht ein reges Treiben, das Marktweib zeigt ihre Ware,

…und die die Tratschtanten haben noch vieles zu besprechen.

7. Den Namen des Künstlers von dieser Krippe kenne ich nicht, aber die Figürchen sind sehr nett.



8. Eine Krippe in Blau und Gold.


9. Dieses handgearbeitete Triptychon aus Kupfer und Silber wurde in der Werkstattgalerie Tam Uekermann erzeugt und wird dort auch ausgestellt.

In den Messingrahmen sind der Engel und der Hirte mit den Schafen, Maria mit dem Kind und die Drei Könige mit einem Kamel abgebildet.

10. Die altböhmische Krippe nach einem Reprint des Druckbogens von Helena Horálková gefiel mir am besten, wie auch die nächste Krippe.

Wuderschöne Details bei dieser Krippe: die Einwohner  in nationalen Festtrachten begrüßen die heilige Familie.

Eine großzügige Maus! Ob sie ihre Ähre verschenken will?

Die Heiligen Drei Könige sind auch da.



11. Diese Krippe ist auch ein Reprint, und zwar vom tschechischen Künstler Josef Lada, der unter anderem als Illustrator des Romans „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ bekannt ist.  Es hat mich überrascht, das in der Broschüre sein Name nicht angegeben war. Ich glaube, in Deuschland kennt man das Buch von Jaroslav Hašek nicht so gut, wie z.B. in Russland. Jeder, der schon einmal die Zeichnungen Ladas gesehen hatte, wird den Stil des Künstlers sofort erkennen. Diese Krippe hat mir auch sehr gut gefallen.

Die Details. Alle laufen zur Krippe, um Maria und Josef zu gratulieren und das Jesuskund zu sehen.

Ein Briefträger mit einem feierlichen Telegramm.

Eine feierliche Salve soll es auch geben.

Ein Konditor rennt mit seiner Kreation.

Die Heiligen Drei Könige reisen mit Komfort an.

Außer dieser elf Krippen gibt es noch weitere acht. Vielleicht schaffe ich auch sie zu fototrafieren.
Als Bonus: das Lebkuchenhaus aus der lokalen Bäckerei, dazu die Hexe, Hänsel und Gretel.