Nachdem man sich während der  Karnevalwoche zahlreichen Vergnügungen und Ausschweifungen hingegeben hatte, verbrennt man am Dienstag Abend traditionsgemäß eine Puppe (im Rheinland und in Köln nent man sie den Nubbel).

Der Nubbel verkörpert alle Sünden, die von den Feiernden während der Tollen Tage begangen wurden. Man plaziert ihm vor der Karnevalszeit über dem Kneipeneingang, und da hängt er, als Sündenbock, um alle Sünden aufzunehmen. 😉 Dienstag Abend versammelt sich dann eine Menschenmenge vor der Kneipe. Der Nubbel wird auf eine Bahre gelegt.

Es begint ein Trauerzug mit Fakeln und Trommeln durch das Viertel. Jeder kann sich solch einem Zug jederzeit anschließen. Der Trauerredner, oft der Kneipenbesitzer, macht zwischendurch Stopps und hält eine Trauerrede, die Anklagen gegen den Nubbel erhebt. So ist der Nubbel schuld daran, daß die Anwesenden im Karneval viel Geld versoffen haben oder fremdgegangen sind.

Die Menschenmenge hört zu und stimmt dem zu (von Zeit zu Zeit muss man knien).

Natürlich ist der Nubbel an allem schuld!

Bei der Nubbelverbrennung, die wir miterlebt haben, war die Anklagerede sogar gereimt und enthielt sogar Erwähnungen von aktuellen Weltereignissen.
Auf einmal haben die knienden Teilnehmer eine ganze Straße gefüllt.

Alle hören sich den Trauervers aufmerksam an.

Diese Prozession ist übrigend die letzte Chance für einen Jecken, in der endenden Karnevalszeit kostümiert zu erscheinen.

Stumm liegt der Nubbel auf der Bahre.

Nach der Prozession kehren alle zur Kneipe zurück.

Es beginnt der wichtigste Teil.

Der Nubbel wird reichlich mit Anzündmittel begossen…auf den Boden gelegt und…

…angezündet.

Der Nubbel verbrennt, und mit ihm alle im Karneval begangenen Sünden.


Die Versammlung kann sich die Möglichkeit nicht entgehen lassen und singt Karnevalslieder. 😉

Die besonders Flinken hüpfen über den Nubbel. Wenn er dann abbrennt, gehen alle in die Kneipe, um den Rest des Abends noch angenehm zu verbringen.

Als Bonus: ein tolles Walter White-Cosplay aus „Breaking Bad“!