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Anfang August fühlten wir uns einen Tag lang in etwa wie die Charaktere aus „Doctor Who“, wenn der Doktor mit seiner Zeitmaschine in einer falschen Zeit landet und in einem völlig unpassenden Anzug umher läuft. 🙂 Denn wir waren auf dem „Mittelalterlich Phantasie Spectaculum“, dem größten mobilen Mittelalterkulturfestival der Welt.

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Das erste, was man tun musste, war Tickets kaufen. Eintritt kostet 25 euro. Wenn man es im Vorfeld kauft, wird es günstiger. Und Sonntags ist ohnehin Familientag, Kinder und Rentner kommen umsonst rein.

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Das Festival hat ein ganz dichtes Programm: zwischen April und Oktober tingelt es durch ganz Deutschland. In Köln wird es seit Jahrzehnten am Fühlinger See im Norden der Stadt durchgeführt. Es ist sehr malerisch dort. So sah der Rollenspielerzeltlager am Abend aus.

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Als wir am See ankamen, waren ausgerechnet die Zeltlager das erste, was wir sahen. Eine beliebige Rollenspieler- oder Reenactment-Gruppe kann sich registrieren und ein Zelt beim Spectaculum aufschlagen. Diesmal waren etwa vierzig solche Gruppen vor Ort.

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Die Rollenspieler schließen einen Vertrag mit der Orga. Übrigens dürfen die Zelte nicht mit der Rückseite zu den Besuchern aufgeschlagen werden; die Rollenspieler sollten auch  Fragen der Besucher beantworten können, falls solche aufkommen.

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Einige haben ihr Mobiliar reichlich dekoriert.

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Das Essen wird am Feuer in Töpfen zubereitet. Und diese leckeren Würstchen betteln gerade danach, gefressen zu werden. 🙂

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Nach dem Zeltlager kamen wir geradewegs zum Ritterturnier.

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Als Ziel trat unter anderem eine Wildschwein-Atrappe auf. Es gab drei Ritter, die gegeneinander antraten.

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Eine Zuschauerin sieht gespannt zu.

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A propos Kostüme: es gab sehr viele Gewandete, mit verschiedenen Authentizitätsgraden. Hier einige davon.

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Diesem Herrn war es SEHR heiß. Doch diese Gewandung verlangt nach Aufopferungsbereitschaft!

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Nachdem wir die Ritter angeschaut hatten, gingen wir zu den Händlern. Vor allem weil die Show vorbei war und die Bänke sich schnell lichteten.

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Es gibt eine Unmenge von Händlern hier. Sie nehmen sogar EC-Karten!

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Allerlei Messer.

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Ein Haufen Hörner.

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Die Besucher trugen sie mit sich und schütteten den gekauften Met oder das Bier hinein, um es genußvoll zu konsumieren.

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Eichenkrüge.

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Man kann Waffen und Rüstungen kaufen.

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Leuchten und andere Keramikartikel.

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Ein Mönch schaut sich die Waren an. Hier kann man auch einen Mülleimer sehen: es gab sehr viele davon, so dass das Festival sehr sauber und ordentlich verlief.

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Und dieses Gefäß ist für die Mini-Feuer in der Nacht. Da das Festival am Samstag bis 1 Uhr nachts geht, muss man sich mit solch einer Beleuchtung vorlieb nehmen.

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Noch ein Waffenzelt.

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Schmuckstücke, originell «angerichtet». 😀

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Neben einem Zelt lagen gleich zwei Bobtails. Dieser sammelt Kleingeld für seine Würstchen.

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Ach ja, es gab sehr viele Besucher mit Hunden. Und sie alle (sowohl die Hunde als auch die Besucher) benahmen sich gut. Neben jedem Händlerzelt stand eine Wassertränke für die Hunde. Und dieses Wesen trafen wir am Seeufer an – es dachte nach, ob es sich lohnt, baden zu gehen. Oder es hielt Ausschau nach seinem badenden Herrchen.

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Es gab viel Met auf dem Festival, mit allerlei verlockenden Namen: „Oden“ oder „Barbarengold“. Wenn jemand eine Alternative suchte, wurde er beim Skelett fündig.

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Wenn man vom Skelett zum Zelt dahinter ging, eröffnete sich dieses prachtvolle Bild.

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Allerlei Weine, Liköre, Geister und sonstiges.

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Noch ein Händler.

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Im anderen Zelt saß ein Met-Verkäufer.

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„Bitte in ganzen Sätzen sprechen“, – lautet der obere Spruch.

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Was das Essen und Trinken angeht. Es gab viele Zelte mit allerlei Essen, was sehr gut war. Wir hatten ganz leckere Schweinespieße und danach Crêpes mit Schinken und Käse gehabt. Hier stehen die Leute gerade für Essen an.

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Es gab auch viele Zelte mit Süßigkeiten. Hier ein Kamel mit Zimt, den wir auch gekostet hatten.

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Zahlen kann man sowohl mit Euro, als auch mit hiesigen Talern. Beim Hinausgehen kann man sie wieder in Euro umtauschen.

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Eine Warnung gegen Diebe (Strafanzeige, Platzverweis, 100 Taler Strafzoll sowie ewiges Fegefeuer).

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Ein QR-Code.

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Beim Bogenhändler.

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Unsere Bekannte konnte es nicht aushalten und kaufte sich einen Bogen (das ist ihr Hobby).

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Für mich waren natürlich die anwesenden Eulen und Uhus das Highlight des Ganzen. Ihr Besitzer behandelte sie sehr behutsam, und die kleinen Eulen tätschelte er geradezu. Er erzählte den Besuchern über das Verhalten der Vögel, und anschließend konnte man mit ihnen ein Foto machen. Hier ein paar unkommentierte Eulenfotos – ich liebe die Eulen einfach zu sehr.

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Zwischen den Eulen saß ein einsamer Adler.

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Noch ein Mann, der einen Vogel hat – seiner Auskunft nach ist es eine junge Dohle.

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Und noch etwas über die Kostüme. Ich kann noch immer nicht fassen, wie dieser Mann keinen Wärmeschlag abbekommen hatte! In meiner persönlichen Hitparade nahm diese Gewandung Platz 3 ein.

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Den zweiten Platz vergab ich an diese Dame auf Stelzen.

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In einem Moment hatten wir uns rechtzeitig in einem Zelt versteckt, denn es fing an, in Strömen zu regnen.

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Für einige war das kein Hindernis – sie fingen mit dem Tanzen an.

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Und da stießen wir auf eine kostümierte Truppe, die den ersten Platz bei jedem Wettbewerb bekommen könnte. Ein Wagen kam uns entgegen.

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Gezogen wurde er von einem grünen Wesen.

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Das blaue Wesen lief auf vier Stelzen umher.

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Und das rote Wesen schlich herum und betrachtete das Publukum.

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Der Regen war vorbei und alle verließen die Zelte.

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Wir gingen zu einer der Bühnen, um uns das Konzert der Band Rapalje anzuhören.

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Sehr muntere Gesellen.

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Das mürrische Volk hört zu.

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Außerdem haben wir Zweitkämpfe gesehen.

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Sowie die Auftritte von Wandergauklern.

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Die kleinen Ritter schauten wie gebannt zu. Vor allem als einer der Gaukler ein Luftballon sich in die Nase einsteckte und es aus dem Mund wieder herauszog. 🙂 Vorher warnte er natürlich, dass man es ihm nicht nachmachen sollte. Ich weiß nicht, ob das wirklich viele abgehalten hat…

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Für Kinder bietet das Spectaculum ohnehin sehr viele interessante Maßnahmen. Auch ohne das Herausziehen des Luftballons aus dem Mund. :))) Meistens sonntags. Wie unsere Bekannten uns erzählten, war das Spektakulum früher noch stärker auf Kinder ausgelegt. Was wir so gesehen hatten, war ein Riesenrad,

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sowie ein lustiger Wagen in Form eines Wikingerschiffs im Rollenspielerlager.

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Ein Mann langweilt sich beim Kanonenschießstand.

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Und noch ein Blick auf den abendlichen See.

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Wir waren schon auf dem Weg nach Hause, doch die Leute machten munter weiter – das Treiben und die Konzerte gingen bis in die Nacht.

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Mittelalterlich Phantasie Spectaculum: offizielle Webseite

Fühlinger See, Köln Google Maps